Matthias Wegehaupt ist ab 17 Uhr in der Galerie arte deposito anwesend.

Beginn der Lesung mit Matthias Wegehaupt ist 19 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung mit Matthias Wegehaupt möchten wir an diesem Tag, im Rahmen der landesweiten Aktion "KunstHeute", mit einer Lesung beschließen.

Der auf Usedom lebende Maler und Schriftsteller wird seinen zweiten Roman 'Schwarzes Schilf' vorstellen. Bekannt geworden ist Wegehaupt mit seinem literarischen Debüt 'Die Insel', das bei seiner Veröffentlichung 2005 von Rezensenten als 'ultimatives Werk über die DDR' gefeiert wurde. In 'Schwarzes Schilf' schildert er sprachmächtig eine Usedom-Umseglung und umkreist gleichzeitig voll innerem Ernst und ruheloser Sehnsucht die großen Fragen der modernen Existenz. Der Roman ist für den Uwe-Johnson-Preis eingereicht.

Matthias Wegehaupt ist freischaffender Künstler und Maler. Er ist 1938 in Berlin geboren, lebt aber die längste Zeit seines Lebens auf der Insel Usedom. Wegehaupt hat dort Krieg, Nachkrieg, DDR, Umbruch, und ein neues, anderes Deutschland kennengelernt. In der DDR schrieb Wegehaupt über dreißig Jahre lang ein Tagebuch, im Verborgenen, immer in der Furcht, entdeckt zu werden, immer in Hab-acht-Stellung. Doch innerlich blieb der Künstler frei, weil an eine Veröffentlichung nicht zu denken war. Denn in seinem Tagebuch protokollierte Wegehaupt den Niedergang der DDR. Aus rund dreitausend Seiten schuf der Autor dann nach dem Umbruch einen tausendseitigen Roman, der Titel: „Die Insel“. Sezierte Wegehaupt dort den Niedergang der DDR, so seziert er hier, in seinem zweiten Roman, in Teilen den Niedergang des Kapitalismus. Er nimmt unsere Ablenkungsgesellschaft aufs Korn, unser Zusammenleben außer Atem und ohne Sinn und Verstand, unser Getriebensein in ohnmächtiger Geschäftigkeit, unsere Illusionswelt mit ewigen Täuschungen und Enttäuschungen im Alltäglichen.

"Matthias Wegehaupt hat ein wohltuendes Buch gegen den vorherrschenden Zeitgeist verfasst. Es ist ein kostbarer Roman, sehr still und am Ende gar nicht so hoffnungslos." (Stefan Berkholt WDR)